Sonntag, 5. Oktober 2008

Das Stgw90 und ich...

Hui war das ein spannender Freitag...

Um 0920 (man spricht das nullneunhundertzwanzig aus...) Uhr befand ich mich auf dem Kasernenareal in Thun beim Wachtposten Tor20. Ein älterer Herr, unrasiert, eine Zigarette und eine Sonnenbrille im Gesicht begrüsst mich freundlich. Ich weiss nicht genau wo ich mich melden muss, bin aber seiner Meinung nach sowieso zu früh. Ich soll ihm doch mein Sturmgewehr geben, und "dänne ir Beiz" noch ein Kaffee nehmen. Soldat Marti, ebenfalls zu früh, ebenfalls erster WK, begleitet mich zum ersten Kaffee des Tages. Um kurz vor zehn Uhr stehen wir beim Treffpunkt. Der Fourrier, ebenfalls Zigarette im Mundwinkel empfängt uns betont locker-lässig und vermittelt mir ein gewisses Gefühl von Ferien und Freiheit. Ein Wachtmeister übernimmt unseren Haufen von schlechtrasierten WK Soldaten und führt uns in die Welt des Wachtdetachements ein.

"Gits Lüt wo s Gwehr no derbi hei? Giele, nämed das doch eifach wieder mit hei, süst gets no Verletzti"
"We der nid ufem Plan iteilt sid, heisst ds er heit Freizyt. Das heisst ihr chönd mache was ehr wänd, aber giele he, bitte verspreched mir eis: Ke Bier vor de haube sächsne!"

Ui tönt extrem anstrengend....

"U hie isch üches warterümli, hie hets sofas, e chüelschrank, färnseh und DevouDee"

Nach der Einführungsrunde habe ich fünf Stunden Pause, bis meine Schicht dran ist, wir geniessen die Sonne gehen zwei mal in die Beiz, und ein kurzes Panache kann ich mir nicht verklemmen, obwohl erst fünf Uhr ist... Gemütlich sitze ich um 18Uhr an den Wachtposten, herrje... ich habe vergessen das Znacht zu Essen... aber auf die Kameraden ist Verlass! Pouletflügeli mit 5 verschiedenen Salaten schaffen es bis auf den Wachtposten, so dass ich schon bald fröhlich schmatzend den Auf und Ab Knopf der Barriere bediene. Nach dem ich Sudoku einfach und Mittel, das Kreuworträtsel sowie alle gesamten Ordnern des Wachtpostens durchgemacht habe, sind trotzdem erst 2 Stunden Wache vorbei. Ich zieh mir wieder mal Cheftape 3 von Tommy Vercetti und Dezmond Dez rein... und so vergeht auch die Zeit bis 2100 Uhr und ich kann heimwärts ziehen.

Nach den weisen Worten meines Wachtmeisters (siehe oben) nehme ich das Sturmgewehr wieder mit nach Hause. Fehler... Seid ihr schon mal an einem Freitag Abend gegen 2300 Uhr durch den Bahnhof Aarau gelaufen? Ja? Nichts passiert? Na dann versucht das mal mit einem Gewehr...

"Hey Blerim lueg er het Gwehr!"
"Hey, Hey Hey du was isch das? Isch das Gwehr? Isch das echt? Bisch du Militär? Hey Hey Hey kennsch du, wart wie heisst er, er het, het het mit mir gschaffet, wart ich weiss grad wieder..."
"Hey zeig mol dis Gwehr, hey funktioniert das?"

Natürlich funktioniert es, und nein ich kenne seinen Arbeitskollegen der auch schon mal im Militär war nicht. Aber hey hey heeeey eigentlich ist es mein Fehler an einem alkoholgeschwängerten Abend mit dem Tarnanzug und dem Gewehr durch den Bahnhof zu laufen. Blicke streifen mich, mein Gewehr wird gemustert. Gegrüsst werde ich nicht, auch nicht von vermeintlichen alten Schulkollegen (Hey Yves!) Aber was solls... ich tue meinen Dienst, fürs Vaterland, mit Stolz, und so...
bis nächste Woche!

1 Kommentar:

  1. jaja andrea,

    du hesches no schön! nüt mache und cheftape 3 lose.

    ;-)

    gruess us bärn

    AntwortenLöschen