Sonntag, 27. Januar 2008

Leidensbericht eines Angehörigen - Woche 11


Nun ein frei erfundener Text zur letzten Woche. Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten oder Personen sind rein zufällig und entesprechen nicht der Wahrheit.


Montag Morgen 0530

TAAAAAAAAGWAAAACH!


Ein Obergefreiter schreit in unser Zimmer. Die restlichen, von der Grippe verschonten, Opfer räkeln sich in ihren Kissen. Nein, wir wollen nicht aufstehen, nein es ist noch nicht Montag Morgen. Nein, nein NEEEIN!

So mini Damene, au sie stönd jetzt uf!


Er öffnet die Fenster in unserem Zimmer sperangelweit, so dass keiner von uns sich traut wirklich auf zu stehen. Erst der Blick auf die Uhr, und das Gesicht dieses hässlichen Vogels erschrecken mich dermassen, dass ich zusammenzucke und in meinem Bett sitze. Wuaaaaah, mein Kopf dröhnt noch ein bisschen - Scheiss Bier gestern im Zug nach Thun.

CHAMPION ZMORGE

Ich flitze unter die Dusche, ziehe meinen Tarnanzug an, verstecke meine Ipod Kopfhörer unter der Mütze, setze mich aufs Fahrrad und lege einen 800m Sprint zur Dufour Kaserne hin. Natürlich nicht ohne die 90° Bremskurve mit obligatorischem schwarzem Streifen am Boden liegen lassen.
Schwer schnaufend stürme ich zur Ess Saal Türe hinein, lasse die Türe hinter hinter mir laut ins Schloss fallen. Alle Blicke richten sich auf mich

(Zur besseren Veranschaulichung der Situation zeigen wir Ihnen nun einen Ausschnitt aus einem aktuellen Film: 300)




Genau wie der tollkühne König
Leonidas stehe ich nun also vor der Fassstrasse und schreie laut , roh und verbittert in die Menge hinein:

HUUUUUUUUUNGEEEEER!!!


Danach hole ich mir meine zwei Stück Brot, Butter, Konfitüre, eine Banane, ein Joghurt, Flocken und diesen scheusslichen Armee Kaffee, setze mich hin und esse in aller Ruhe mit meinem Lieblingsrekrut und einem Wachmeister Z Morge.

Schadensbericht

Im Verlauf des Tages wird uns bewusst, wie gross die Schäden sind, die uns die Grippe Welle hinterlassen hat. Nur eine Hand voll Rekruten sind wir noch, halten eisern und verschnupft die Stellung. Immer in der Furcht man könne das nächste Opfer sein. In jeder Sekunde könnte die nächste Ladung Bazillen ins Büro hereinstolzieren und sich in unseren Schleimhäuten breit machen. Wir kämpfen dagegen an - Ich kämpfe dagegen an. Schlussendlich bleibt nichts anderes übrig als zu kapitulieren. Ich gehe in die Krankenstation und lasse mich untersuchen. Eine Nebenhöhlen und eine Mittelohren Entzündung. Die Schlacht ist zwar verloren, aber nicht der Krieg wie es so schön heisst.

Ich bekomme irgendwelche Tabletten und setze mich total benebelt wieder ins Büro. Meine Nase läuft. Mein Gehirn funktioniert nicht mehr richtig, ich will hier weg. Jedes laute Geräusch bringt mich in Rage, ich will hier weg. Jeder hirnlose Rekrut der mich verstandslose Fragen frägt, steigert meine Wut noch ein bisschen mehr. Bringt mich näher zum Siedepunkt - Ich muss hier weg!

Ich sattle mein Stahlross und mache mich auf in die Krankenstation. Einen Schwatz mit den zwei Krankenstationsrekruten später geht es mir schon viel besser. Bald sind die beiden vom Ostblock eingebürgerten Schweizer meine Freunde - Freunde muss man bekanntlich Pflegen und Pflegen tut man in dem man hin und wieder einen Gefallen tätigt. Langsam spinnt sich in meinem Hirn etwas zusammen...

Meine Stunde wird kommen. Ich spüre einen Plan...

Dienstag Morgen 0600

Ich wache im Büro auf, mein Nacken schmerzt. Zu tief sind die Wunden der letzen Schlacht. Ein grinsender Oberwachmeister erklärt mir dass ich morgen nicht so legèr vor mich hindösen könne. Mittwoch 0500 ist nämlich Frühsport angesagt, und nach dem Frühsport Rekrut, gibts ganz speziell für Sie eine Funk Ausbildung. Anschliessend folgt die Übung CARAMBA und da werde er die Beziehung zu mir ein bisschen vertiefen... ein hämisches Grinsen entfährt ihm - er geht von Dannen. Lässt mich im Gewissen, dass in 24 Stunden meine Seele ihm gehören wird.

Ich will nicht an diese Funk Ausbildung, ich will keine Übung Caramba...

Noch 24 Stunden... ich habe die Vision eines Plans...

Der Dienstag - Ego Pimpin

Also stehe ich schweren Mutes auf, mache mich bereit, furze auf der Kaserne noch ein bisschen rum, danach verschieben wir in einem Puch in Richtung AMP. Dort befindet sich die Fahrzeug Lackiererei. Und genau dort wird unser Werk entstehen. Das Werk hungriger und auf Arbeit wartender Büro Ordonnanzen.
Das Werk das über den ganzen Platz strahlen wird. Ein Werk das schlussendlich nicht mehr ist als DAS Aushängeschild unserer Kompanie. Das sämtliche anderen Kompanien in Neid erblassen lassen wird. Es ist schlicht gesagt eigentlich nur eine Willkommenstafel für den Besuchstag. Aber was für eine.... Kein schlichtes Papier, mit Filzstift wird unsere Besucher empfangen, nein... Wir haben Holz und Farbe, Stift und Nägel zur Hand genommen (ja ich habe mich dabei am Finger verletzt, aber hey ich bin Büro Ordonnanz und kein Schreiner!) und ein kolossales Schild (1m x 5m) erstellt. Mein Stolz, meine Arbeit, mein Krieg gegen die anderen Büro Ordonnanzen...

Nach getaner Arbeit mache ich einen Umweg über die Krankenstation. Ich treffe die zwei Ostblock Rekruten an, und bringe ihnen zuerst als Zeichen meiner Huldigung Geschenke aus dem fernen Zeughaus, der Schneiderei in Gebäude 6 mit. Ein paar Abzeichen und Batches die ihr Ansehen in der Station ins Unermessliche steigern werden. Nach einem Bad in Lob und Freude erwacht mein Instinkt, mein geschärfter Sinn tränkt mein Hirn mit der logischen Schlussfolgerung all meiner bisherigen Taten. Jetzt muss gehandelt werden:

"ääääh säged emol, wie bechunt mer eigentlich am schnellste bi euch uf der Chrankestation es Zimmer?"

Die beiden Rekruten schauen mich begeistert an - in einem Kanon welcher die Wiener Sängerknaben nicht schöner hätten treffen können singen sie mir ins Gesicht:

"Dänk mit ere Atemnot!"



Meine Stunde naht... der Plan scheint sich zu vervollständigen...



Nach kurzer Lagebesprechung mit dem Truppenbuchhalter scheint die Situation klar, wir müssen den Plan A (steht für Atemnot) jetzt nur noch ausführen und verhindern so unsere Teilnahme an Frühsport und Funkausbildung.

Der Plan A

Weiterhin klage ich bei jeder nur denkbaren Möglichkeit unserem Kader über Schmerzen und Pein, über meine Leiden und das kostbare Sein, dass wir hier in der Armee vergeuden. Ich stosse auf taube Ohren, aber das gehört zu meinem Plan. Ich lege mich gegen kurz vor 23 Uhr im Büro in mein Bett, löse noch ein Sudoku und warte ab. Noch ein zwei Mal kommt ein Kader ins Büro gestürmt und verlangt irgendwelche Sachen,

Ich antworte ihnen stets vom Schnupfen gezeichnet, mit Tränen in den Augen:

"Chan i no öppis für euch tue?"

Mitleid überkommt den Feind, ja fast ein bisschen Ekel überkommt Sie bei meinem Anblick. Schnell sind die letzten Menschen aus meinem Büro - der Kommandozentrale für meinen Plan heute Nacht - verschwunden.
Ich fange an, das KP sorgfältig aufzuräumen, putze, arbeite, erledige Pendenzen und schaue noch eine DVD.

Nach etwa 6 Mocca Espresso's die ich mir auf dem Notkocher selber gebrutzelt habe ist endlich 0400. Jetzt lege ich los. Ich wecke meinen eingeweihten Kameraden, er löst mich im Büro ab. Plötzlich überkommt mich eine Atemnot und ich gehe notfallmässig in die Krankenstation. Um 0430 werde ich vom meinem Arzt untersucht. Er stellt psychische Überlastung sowie eine Verschlimmerung meiner Entzündung fest. Antibiotika und eine komische Pille die mir für die nächsten Stunden den schönsten Schlaf meines Lebens schenken sind das Produkt seiner Analyse.

Ich wache auf, bekomme Tabletten auf den Tisch gelegt. Eine ältere Dame meint ich soll die jetzt schlucken. Ich schlafe wieder ein.

Mein Blick öffnet sich wieder, es stehen fünf Ärzte vor mir. Sie schauen mich tief besorgt an, fragen mich Sachen die ich nicht verstehe - mein Verstand dreht dank
dieser gütlichen Pille wieder ab ins Land der Träume. Ich danke der verteufelten Pharmaindustrie!

Ein schöner Tag

Ich wache auf, es ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint. Ich habe geschlafen bis um 0900 Uhr, Wahnsinn. Ich hole mir Frühstück und die Zeitung. Lege mich ins Bett und schlafe wieder bis zum Mittag Essen. Nachmittags das selbe einfach ohne Zeitung und mit mehr Schlafen. Nach dem Nachtessen (Spaghetti Bolognese, *würg kotz ekel*) bringt mir mein Lieblingsrekrut 8 Pizzas aus der Küche die wir auf der Station verteilen. Dazu einen kleinen DVD Player der mir den Rest des Tages hier auf der Station versüsst... Wir schauen uns noch "Hooligans"an



und nach der "Knight Rider Staffel 2"



schlafe ich endgültig ein.


Donnerstag Morgen 0800

Ich wache auf und sehe den Chef Chef (ober Meeeega Chef) Arzt vor mir stehen. Er schaut mich besorgt an, und fängt mir persönliche Fragen an zu stellen. Das ganze wird langsam intim, plötzlich legt er mir nahe eine Urinprobe abzugeben. Auf meine Frage wieso, erklärt er mir es bestehe der dringende Verdacht auf Drogenkonsum. Wenn ich nicht einwillige müsse er den Untersuchungsrichter einschalten...

"Nähmed Sie Kokain? Oder Amphetamin? Wüssed Sie die Symptom wo sie händ lönd eus dringend lo vermuete dass Sie Droge nänd..."

Haha, ich lache mir ins Fäustchen und pinkle ihm in den Becher. Welch ein schöner Tag. Der Oberchef meiner Gesundheit hält meine Pisse in der Hand. Ich fühle mich gut und lasse mich aus der Station entlassen. Das Ergebnis der Probe ist für mich klar, die Herren sind paranoid, genau wie ich...

Zurück in der Kaserne nehme ich zuerst mal eine Dusche, rasiere mich, komme runter ins Büro und plaudere aus dem Nähkästchen. Plötzlich tritt der Wachtmeister ins Büro und meint:

"Ah, Savoca, guet dass sie weder do sind! Hüt am 1300 händ Sie denn no en Funkusbildig"

Sonntag, 20. Januar 2008

Leidensbericht Woche 10 - Faulheit ist kreativ

Ein herzliches Halli Hallo an alle Leser meines Blogs.

Heute Morgen bin ich um 09.30 Uhr aufgewacht, sah wie mich die herrliche Januar Sonne anstrahlt und war schlicht weg zu gut gelaunt, um hier in meinem Blog rum zu jammern. Das Leben ist schön - ok vielleicht sehe ich das nächste Woche schon wieder anders - aber heute habe ich mich an die Sonne gesetzt, das Instrumental von Nas - Thugs Mansion laufen lassen, Zigarette nach Zigarette geraucht und wieder mal einen Song geschrieben. Natürlich dem Militär gewidmet, heute morgen in ultra schlechter Qualität in meinem Schreibtisch Studio aufgenommen und dann ins Internet gestellt.


Woche 10 - Chill de Läbe



Hier könnt ihr das Baby runter laden, Kritik und Feedback am einfachsten über den "Kommentar" Button meines Blogs anbringen. Vielen Dank fürs Zuhören, ich wünsche euch allen eine gute Woche, bis dann!

Sonntag, 13. Januar 2008

Leidensbericht Woche 9

Herrlich motiviert, richtig gut gelaunt und voller Elan stehe ich am Sonntag Abend auf dem Gleis 5 in Richtung Olten, Bern. Genau so gut gelaunte und stressfreie Gesichter strahlen mir entgegen. [ironie modus /off]
Jetzt mal ernsthaft, nach zwei Wochen Ferien, Nichts tun, Soziale Kontakte pflegen und in einem 1,60m grossen Bett mit der Herzensdame schlafen ist man schon fast wieder ein Mensch. Das alles wird wieder ausgetauscht gegen 5.30 Uhr Tagwache, Essen in der Kaserne, 80cm Bett im 18 Mann Zimmer in dem es schlimmer riecht als in jedem Kuhstall. Aber alles wird gut, Rekrut.

Am Montag ist 300m Schiessstand angesagt. Geil, ich melde mich freiwillig und stehe mit den Truppenköchen um 13.30 Uhr bereit um abgeholt zu werden. Eine gute Viertelstunde und etwa drei ein halb Zigaretten später stehen wir immer noch auf Ort und Stelle. Das Kader rennt hin und her und macht auf mich gerade nicht den Eindruck einer wohl überlegten Organisation. Da kommt auch schon der Oberwachmeister und zwängt uns zehn Rekruten in einen Puch (4x4 Fahrzeug mit Platz für 6 Personen). Als die Sardinenbüchse sich endlich Richtung Schiessstand bewegt ist es mittlerweile 13.50 Uhr. Endlich angekommen werden wir vom Platzbetreiber davon gescheucht. Wir hätten nicht reserviert, wir können "wieder abfahre Giele" und sowieso gänge es hier ums Prinzip. Also quetschen wir uns alle wieder zurück in den Puch, und grinsen den Oberwachmeister breit an.

Dann kommt der Donnerstag - der stellvertretende Feldweibel, das Mami der Kompanie hat die tolle Aufgabe gefasst eine Zimmerinspektion durch zu führen. Alles soweit in Ordnung. Bis er in mein Zimmer kommt. Die Truppenköche haben gerade Zimmerstunde und schlafen in einer Herrgottsruhe vor sich hin als der Obergefreite das Gefühl hat er muss jetzt Helme, Gamellen und Feldflaschen im Zimmer rumschmeissen. Klar macht er sich dabei Feinde, dass weiss er. Was er unterschätzt ist, dass er sich mit den Truppenköchen anlegt... Mein Lieblingsrekrut (wir nennen jetzt keine Namen, denn Big Brother is watching you) wacht durch den Lärm auf und schreit den Obergefreiten an, was ihm eigentlich einfalle! Der Obergefreite fühlt sich sichtlich getüpft und fährt den Koch an:

"Was isch das eigetli füren Ton Rekrut?"

Der weiss nichts besseres zu antworten als:

"Was isch das eigetli für en Scheiss Lärm?"

Und so haben sich zwei neue Freunde gefunden. Dass der Obergefreite bei diesem Kompanie internen Wettkampf nicht gewinnen kann, wird klar sobald man bedenkt, dass auch er etwas zu Essen braucht. Ab jetzt gibts halt nur noch halbe Portionen für den Obergefreiten :)

Als wäre das alles noch nicht genug, führt der Kadi und seine hirnlosen Gehilfen am Freitag gleich nochmal eine Zimmerkontrolle durch. Nur ist diesesmal noch ein grösseres Chaos und ab diesem Moment schreibt unser Zimmer Kasernen Geschichte. Better fliegen mitsamt dem Gestell durch die Luft, Rücksacke, Kissen, Helme, eigentlich alles was nicht Niet und Nagelfest ist wird hin und her geschleudert. Einer der Lakaien eilt zu uns ins Büro und erzählt total aufgeregt was vor sich geht. Sowas habe er noch nie gesehen und wir müssen sofort alle raufkommen. Fast ein Dutzend hoher Tiere steht mit offenem Kinn vor unserem Zimmer. Das sei einmalig, das häbe es noch nie gegeben und sowieso dass man sich sowas als Rekrut erlauben könne, früher sei das also noch wirklich anders gewesen.

Man schickt mich fort, und das selbsternannte Kader berät sich über das Strafmass, dass man bei uns anwenden will. Plötzlich redet man nicht mehr mit mir, ist ja schliesslich auch mein Zimmer. Der Feldi erwähnt nur dass heute Abend so richtig "gefickt" werde. Da brennen meine Sicherungen durch. Fluchwörter jenseits von Gut und Böse werfe ich meinem Feldi ins Gesicht, pinkle ihm verbal mehrmals ans Bein und erklähre ihm das sein Schmierfinkenverein von Halbaffen sich allesamt mal kreuzweise ins Kniegelenk "lieben" können. Wenn er das Gefühl habe er müsse heute Abend einen auf Psychofick machen, dann sehe er schon noch wer von uns zwei der Psycho sei. Ich schmeisse mit Papier um mich, beginne zu schreien und sage ihm das er am Sonntag einen Termin bei der Militärpolizei für mich reservieren kann, denn ich rücke nicht freiwillig ein.
Sichtlich erschüttert und verunsichert schickt mich der Feldi in die Pause - Pflichtzigarette rauchen. Ab jetzt darf ich nicht mehr ins Zimmer. Muss warten bis die Köche zurück kommen und dann wird die Post abgehen.

Freitag 21.00 Uhr

Wir treten vor s Zimmer.

AUFTRAG: Planken Sie alle Gegenstände dieses Zimmers vor dem Zimmer sauber auf. Zeit 15 Minuten.

Was heisst alles? Alles! Wirklich alles. Den Reisekoffer, das Bett (inklusive Gestell, Matratze etc.) das persönliche Schränkli, Kampfrucksack, wirklich alles alles. Nach etwa 5 Minuten kommt ein besorgter Obergefreiter zu mir. Fragt mich ob es gehe, und ich solle nicht bös werden, einfach ruhig bleiben und es "easy" nehmen. Ich zische ihn an, er solle sich verpissen und mich in Ruhe arbeiten lassen. "Chömed Sie Savoca, dureschnuufe und den esch es schnell verbi" ich antworte ihm nur: "Dureschnuufe und eis ad Fresse chasch ha, wen d mi ned in Rueh lasch lo schaffe!"

Ab dem Moment stimme ich zum Kanon an:

FROH ZU SEIN BEDARF ES WENIG, UND WER FROH IST, IST EIN KÖNIG

sichtlich genervt, schreit der Oberwachmeister uns an, dass hier nicht gesungen wird. Na gut, dann pfeifen wir halt im Kanon. "UND ES WIRD AU NID PFIFFE", ok wir summen die Melodie.

"Gopferdelli ich han gseit es isch RUEEEEEHHHH!!!!" ok, wir habens kapiert und ab jetzt grinsen wir einfach nur noch. Sozusagen ein Zimmer interner Wettbewerb wer das breitere Grinsen aufsetzen kann =)

"WAS GITS DO Z LACHE?" wir grinsen weiter und präsentieren zwei einhalb Stunden lang, ein Stück nach dem anderen bevor wir es wieder am angestammten Platz versorgen dürfen. Das Grinsen vergeht uns nicht, und auch ein paar derbe Fürze haben wir auf Lager, so dass für unser Kader die Sache mindestens so amüsant wird wie für uns. Aber wir lassen uns nicht ficken, wir halten durch, lächeln, einfach weiter lächeln Jungs.

Um halb zwölf Abends ist die Aktion fertig. Unser Zimmer einigermassen aufgeräumt und das Kader hat zumindest das Gefühl es uns so richtig gezeigt zu haben. Wir mussten uns als Schwule, als "Meitli", als Nichtsnutze, als "Dreckssieche" als "Abfall der Kompanie" und als alles Mögliche betiteln lassen. Aber eines vergessen wir nie dabei.

Immer schön weiterlächeln Jungs.

Sonntag, 6. Januar 2008

Weihnachten, Neujahr und andere tolle Feste

Ole Ole! Wir hatten zwei ganze Wochen Ferien im Militär! Am Samstag dem 22. Dezember wurden wir für volle 2 Wochen aus dem Militär beurlaubt und zurück ins normale Leben geschickt. Genau so viel Zeit wie die menschliche Psyche braucht um sich von traumatischen Erlebnissen zu erholen. (zu mindest die ersten und schwersten seelischen Wunden können geschlossen werden) Bei mir hat sich in der Form geäussert, das ich jede Nacht meiner Ferien von Wachmeistern, Feldweibeln und Obergefreiten geträumt habe. In meinen nächtlichen Exkursionen halte ich meinen Vorgesetzten Waffen an den Kopf und zwinge sie dazu die eigene grüne Scheisse zu fressen die sie mir jeden Tag ins Büro furzen. Das geht soweit bis ich Nachts schweissgebadet aufwache und laut "Guete Obig Oberwachmeister" in die stille Nacht rufe. Aber alles wird gut Rekrut, schlafen Sie darüber, morgen ist es besser.

Ich liebe den Spruch, er zeigt die Einstellung unserer Armee. Nid dänke! Schaffe! Super, also schalte ich mein Gehirn wieder ab und widme mich voll und ganz meiner ausgewachsenen Erkältung die ich mir natürlich genau in meinen Ferien reingezogen habe. Geil, macht Spass! Anstatt snowboarden in der Sonne, Fernsehen in der Tonne. Auf jeden Fall habe ich jetzt die komplette Monk Staffel intus, und auch ein paar DVD Perlen wie Lucky # Slevin haben den Weg zu mir gefunden. Was solls, dann gebe ich mich halt dem "bei Husten, Schnupfen, und oder Gliederschmerzen nehmen Sie Pretuval C - Lesen Sie die Verarschungsbeilage und belästigen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." Scheiss hin. Es wirkt übrigens gar nichts, trotz Pretuval, Algifor, Aspirin, Wicks Vapo Rub kotze ich mir fast die Lunge aus der Kehle und mein Kopf explodiert scheinbar jede Sekunde zwei drei Mal. Aber was habe ich im Militär gelernt? Seien Sie froh dass Sie noch laufen können Rekrut!

Jaja, und dann kam das Neue Jahr. 2008. Tönt doch schön für alle Weltuntergangsfanatiker die schon im Jahr 2000 dachten, dass jetzt alle Lichter ausgehen und die Welt kollabieren wird. Ich sage euch, das kommt schon noch, nur viel langsamer und schleichender... ;-)

Auf jeden Fall wünsche ich allen einen guten Start im Jahr 2008! Auf das eure Projekte gelingen werden, auf dass Ihr und eure Familien gesund und munter durch ein weiteres Jahr rasselt!

In diesem Sinn werdet ihr ab nächster Woche wieder mehr vom Militär und weniger von meinen Krankheiten lesen, bis dann danke ich euch allen für das treue Mitlesen!